Umfassende Hilfestellungen in Argentinien
Eine dauerhafte Bleibeperspektive erarbeiten
Mit einem auf drei Jahren angelegten Projekt will das Katholische Landvolk die Lebensbedingungen in Entre Rios, einer der ärmsten Regionen Argentiniens dauerhaft verbessern. In erster Linie werden Kleinbauern, Handwerker und kleine Unternehmen gefördert. Die Aktion Hoffnung unterstützt die Aktivitäten, die auf sehr unterschiedlichen Ebenen ansetzen:
Im Mittelpunkt steht die gegenseitige Unterstützung und Weitergabe von Know-how um Kleinunternehmer:innen sowie kleine Landwirtschaftsbetriebe so zu stärken, dass sie überlebensfähig werden. Dazu wurden in der ganzen Region Runde Tische eingerichtet, bei denen sich die Projektbeteiligten mit ihren Ideen und Problemen gegenseitig unterstützen. Dabei entstehen - als Nebeneffekte – auch Kompetenzen der Selbstpräsentation oder in der Leitung von Gruppen.
Einen wirtschaftlichen Impuls setzt ein rollierendes Kleinkreditwesen. Dadurch können Unternehmen gut starten, bezahlen später die Kredite zurück um auch anderen einen guten Anfang in eine wirtschaftliche Selbständigkeit zu ermöglichen. Auch dadurch wird die Kaufkraft und damit das wirtschaftliche System in der Region gestärkt und die Frauen und Männer können eine langfristige Bleibeperspektive entwickeln.
Bei Bedarf wird auch ein Pool von Produktionsmitteln aufgebaut, der von den Unternehmen genutzt werden kann. Zum Beispiel werden Räume für die Gewinnung von Honig oder zur Reifung von Käse aufgebaut. Damit werden teure Anschaffungen unnötig und die Kleinbetriebe können schneller rentabel arbeiten.
Von großer Bedeutung ist die Kooperation von verschiedenen privaten und öffentlichen Einrichtungen. Denn dadurch kann ein sehr wirksames Netzwerk aufgebaut werden, das auch nach Auslaufen der Förderung unterstützen kann. Insgesamt sollen 880 arme Familien direkt über Investitionen und Schulungen und 1500 Familien indirekt (zum Beispiel durch Versammlungen, Workshops oder die Teilnahme an Runden Tischen erreicht werden).
Im Mittelpunkt stehen Kleinbauern. Da ihre Produkte oft nur eine geringe Wertschätzung erfahren und sie deshalb in der Regel in Armut und Lethargie verharren, wird ein Dialog zwischen ihnen und den Konsumenten über einen fairen Preis und verlässliche Liefer- und Einkaufbedingungen angeregt und gefördert wird. Handwerker werden darin unterstützt, eine Nische zu finden, die eine begrenzte Produktion, die Einzigartigkeit, die Vielfalt und den kulturellen Mehrwert bevorzugt und vor allem Respekt vor dem hat, in welcher Weise etwas hergestellt wird.
Schließlich bekommen Kleinunternehmer:innen Impulse, wie sie ihren Betrieb aufbauen oder verbessern können. Dazu gehören auch diejenigen, die Primärprodukte (landwirtschaftliche Erzeugnisse) beschaffen und Lebensmittel zubereiten. Vorrang erhalten kleinstrukturierte Produktionssysteme, die sich aus verschiedenen landwirtschaftlichen und verarbeitenden Tätigkeiten zusammensetzen (Bienenzucht, Kleinvieh, Obst und Gemüse, Geflügel, Herstellung und Handwerk).
Das Projekt wird sehr gut angenommen und ist gut gestartet. Aktuell kämpfen die Akteure mit der hohen Inflation in Argentinien und den auch dort spürbaren Folgen der Corona-Pandemie. Deshalb werden die Runden Tische virtuell durchgeführt. Das funktioniert aber sehr gut und die Motivation der Teilnehmer:innen ist weiterhin sehr hoch.