Kurzzeitige Berufsausbildung für sozio-ökonomisch benachteiligte junge Menschen in Myanmar
Seit 2013 unterstützt und begleitet die "Projektgruppe Partnerschaft Myanmar" der Kolpingsfamilie Donzdorf die Kolpingmitglieder in Myanmar nach dem Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe auf ihrem Weg in eine bessere Zukunft. Schwerpunkte sind Bildung, landwirtschaftliche Projekte und ein Mikrofinanzfond. Gefördert wird das Projekt von der Aktion Hoffnung Rottenburg-Stuttgart e. V.
Aktion Hoffnung: Was hat euch dazu bewogen, euch auf die kurzzeitige Berufsausbildung für sozio-ökonomisch benachteiligte junge Menschen in Myanmar zu konzentrieren, und wie seht ihr die aktuellen Herausforderungen im Land im Zusammenhang mit diesem Projekt?
Eduard Jeckel, Kolpingfamilie Donzdorf: Wir haben uns dazu entschieden, diesen Weg einzuschlagen, weil wir sehen, dass es wichtig ist, den Leuten gute Ausbildungsmöglichkeiten zu bieten und nachhaltige Einkommensquellen zu schaffen, die zu ihnen passen. Besonders jetzt, wo im Land politische Unruhen herrschen, ist das noch wichtiger geworden. Solche Programme können den Leuten helfen, auf eigenen Beinen zu stehen und ihr Leben besser zu machen.
Aktion Hoffnung: Könnt ihr uns mehr über die konkreten Maßnahmen und Aktivitäten berichten, die im Rahmen dieses Projektes durchgeführt werden?
Eduard Jeckel, Kolpingfamilie Donzdorf: Dank unserer finanziellen Unterstützung und der Projektförderung durch die Aktion Hoffnung konnten die Teilnehmenden die Kunst der Seifenherstellung lernen. Außerdem haben wir sie dabei unterstützt, ihre eigenen Geschäfte auf die Beine zu stellen. Damit wollten wir ihnen praktische Fähigkeiten beibringen und die Chance geben, wirtschaftlich und damit finanziell auf eigenen Beinen zu stehen.
Aktion Hoffnung: Was wurde im Verlauf des Projektes besonders nachgefragt?
Eduard Jeckel, Kolpingfamilie Donzdorf: Gerade die Kleinkredite sind äußerst begehrt und die Nachfrage übersteigt oft unsere verfügbaren Mittel. Bereits zu Beginn des Projekts war die Nachfrage hoch, insbesondere für Bereiche wie Schweinezucht, Fischzucht und den Kauf von Saatgut für die Landwirtschaft sowie für Investitionen in die Milchwirtschaft durch den Erwerb von Kühen.
Aktion Hoffnung: Wie arbeitet ihr mit Kolping Myanmar zusammen, um nachhaltige Geschäftsmöglichkeiten zu fördern, und welche Rolle spielt diese Partnerschaft im Erfolg des Projektes?
Eduard Jeckel, Kolpingfamilie Donzdorf: Ohne Kolping Myanmar könnten wir das Projekt nicht so erfolgreich umsetzen. Die bringen richtig viel Know-how, Ressourcen und Kontakte mit, um nachhaltige Geschäfte anzukurbeln. Dank dieser Partnerschaft können die Mitglieder von Kolping Myanmar und auch Nichtmitglieder Schulungen besuchen, bekommen Zugang zu Ressourcen und können ihre Produkte auf den Märkten gut platzieren, um ihr Einkommen zu steigern.
Aktion Hoffnung: Was war die größte Überraschung im Projektverlauf bis jetzt und wie lange geht das Projekt noch?
Eduard Jeckel, Kolpingfamilie Donzdorf: Die größte Überraschung bisher war, wie groß die Nachfrage nach den Ausbildungs- und Geschäftsmöglichkeiten tatsächlich war. Ursprünglich hatten wir mit einer viel kleineren Teilnehmerzahl gerechnet, aber das Interesse und die Unterstützung aus der Gemeinschaft haben uns positiv überrascht.
Das Projekt läuft noch weiterhin. Es wurde für einen Zeitraum von mehreren Jahren geplant, um langfristige Auswirkungen zu erzielen und den Teilnehmenden eine stabile Grundlage für ihre Zukunft zu bieten.
Für die Kolpingfamilie Donzdorf: Eduard Jeckel; für die Aktion Hoffnung: Irene Fink
Weitere Informationen: Projektgruppe Partnerschaft Myanmar, Kolpingfamilie Donzdorf