Aktuelles - Aktion Hoffnung

Fairwertung bewundert

Stellenausschreibung

Ende April begab sich der Fairtrade-Förderverein mit 49 Teilnehmenden und unserer Botschafterin Birgit Schmid auf die Fahrt zur Kleiderverteilstelle nach Langenenslingen. Nachdem seit sechs Jahren in Hochdorf gezielt gebrauchte Kleider für die Aktion Hoffnung gesammelt wird, wollte man auch wissen wie die Spenden „verarbeitet“ werden.

Doch bevor die Anlage mit den angelieferten Kleidersäcken besichtigt wurde, war im Ausflugsprogramm ein Besuch im Kloster Untermarchtal eingeplant. Schwester Marlies führte uns durch die Anlage, erläuterte die Entstehung des Klosters, sowie die Grundlage des Lebens und Wirkens des Ordens der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul (vgl. Kloster Untermarchtal im Internet).

Im Anschluss klärte Frau Schmid von der Aktion Hoffnung darüber auf wie die Erlöse aus den Kleidersammlungen verwendet werden. Während früher die Kleider tatsächlich nach Afrika verbracht wurden, werden heute die guten Textilien in eigenen Läden mit dem Namen Secontique (in unserer Nähe in Nürtingen) verkauft. Darüber hinaus kaufen Händler aus dem Ausland noch tragbare Ware auf. So ist gewährleistet, dass ca. 50 % der gesammelten Kleidung weiterhin getragen werden. Weitere 30 % werden für die Verarbeitung in der Textilindustrie recyclet, worunter jedoch nicht nur die Bekleidungsbranche zu verstehen ist. Der Rest ist Müll, wobei etwa die Hälfte davon für die Wärmeerzeugung verkauft werden kann und damit auch Öl und Gas eingespart wird. Nach Abzug der Kosten (auch für die Entsorgung von Müll) konnte die Aktion Hoffnung im vergangenen Jahr 350.000,- € für soziale Projekte im In- und Ausland, insbesondere im Globalen Süden vergeben.

Nach dem leckeren Mittagessen im Speisesaal des Klosters ging die Fahrt dann direkt zur Kleiderverteilanlage in Langenenslingen, wo die Ausführungen von Schmid eindrucksvoll belegt wurden.

Zuerst wurde gezeigt wie die Anlieferungen verarbeitet werden. Es wird unterschieden aus welchen Touren die Kleidersäcke kommen. Ware aus städtischen Bereichen haben eine andere Qualität als solche aus ländlichen Gegenden. Sofern erkennbar, werden Schuhe, Leder, Bettzeug und leider auch Müll sofort aussortiert. Nach einer Grobsortierung erfolgt eine Feinsortierung in ca. 40 Kategorien. So wird z. B. nach Sommer- und Winterkleidung, Herren-, Damen- und Kinderkleidung unterschieden und bei Hemden und Blusen beispielsweise nach Kragen, Knopfleisten, Farbe etc.

Mit sicherem Griff unterscheiden Sortierer und Sortiererinnen die Kategorien 1, 2 oder schlechter, aber auch die besondere Creme-Qualität. Es wird auch nach Kategorien von Kunden unterschieden. Darunter sind sowohl Wiederverkäufer wie auch Hersteller von textilen Produkten wie Innenverkleidungen von Fahrzeugen, Baustoffe, Bodenbeläge oder Tapeten.

Da sich die weltweite Textilproduktion seit der Jahrtausendwende mit dramatischen Folgen für Mensch und Umwelt mehr als verdoppelt hat, sind Kleidersammler und Verwerter gefordert neue Wege zur Wiederverwertung zu finden.

Als Kleidersammler will der Fairtrade-Förderverein nur „fairwertbare“ Ware annehmen und bittet darum Ramsch gleich dem Müll zuzuführen oder noch besser: erst gar nicht zu kaufen.

Der nächste Sammeltermin ist in Hochdorf beim Bauernmarkt am 06. Juli von 8:30 Uhr bis 12:30 Uhr. Wir hoffen gerne, das Vorjahresergebnis von über einer Tonne zu erhalten und bitten um entsprechende Spenden – Schuhe oder Bettzeug bitte separat verpacken.

 

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